Diese Nachtwanderung eignet sich für verschiedenste Formate und Altersgruppen: Um Mut im Dunkeln aufzubauen, die Sinne zu schulen und die Gruppengemeinschaft auf eine besondere Art und Weise zu erfahren. Außerdem ist sie eine optimale Erweiterung der Sternenwanderung und lässt sich mit dieser kombinieren.
Die Nachtwanderung
Die Nachtwanderung besteht aus verschiedenen Stationen und kann von einer oder mehreren Kleingruppen nacheinander abgelaufen werden. Unabhängig von der Zielgruppe, sollte ein Gruppenleiter mit der Gruppe gemeinsam laufen um die Aufgaben zu erklären und für die notwendige Konzentration und Ruhe zu sorgen. Je nach Ressourcen und Zeit können auch einzelne Elemente hinzugefügt oder weggelassen werden. In der folgenden Erklärung sind lediglich die Elemente der Nachtwanderung erklärt – der Weg sollte bei Tageslicht ausgekundschaftet werden und die Stationen dann auch vorbereitet. Besonders spannend ist es, wenn der gesamte Weg mit Kerzen/Knicklichtern gekennzeichnet ist und die Gruppe somit eigenverantwortlich den Weg finden muss.
Die Nachtwanderung ist so konzipiert, dass die Teilnehmenden kein Licht oder Taschenlampen brauchen, sondern sich im Dunkeln bewegen können. Je nach Schwierigkeit der Strecke bietet es sich an, dass der Teamer eine Taschenlampe für Notfälle dabei hat.
Geruchsmemory
Es werden dunkle Marmeladenglässchen mit verschiedenen Inhaltsstoffen aus der Natur gefüllt. Jeweils zwei Glässchen mit dem selben Inhalt (z.B. Moos, Blättern, Blüten…). Die gesamte Gruppe bekommt die Augen verbunden und jeder aus der Gruppe bekommt zwei Glässchen und soll jeweils zu jedem Glas – nur durch Riechen und Kommunikation mit dem Rest der Gruppe – ein passendes Glas finden.
Schatten-Spiele
Wenn es möglich ist, im Wald ein Feuer zu machen (Achtung: Brandschutz unbedingt beachten. Keine Feuer bei Trockenheit und nicht direkt auf dem Waldboden!), ist dies eine sehr schöne Station: Vor dem Feuer wird ein großes Leintuch aufgespannt. Hinter dem Leintuch sitzt ein Teamer und liest eine Geschichte vor (Empfehlung: Ophelias Schattentheater von Michael Ende). Danach darf die Gruppe sich selbst in der Kunst des Schattentheaters versuchen. Je nach Stimmung kann auch eine Runde Pantomime im Schatten versucht werden.
Wald fühlen
Auf einem sehr weichen Waldboden (Moos, weicher Untergrund) werden Decken ausgelegt. Die Gruppe darf sich dann 10 – 20 Minuten auf die Decken legen und in aller Stille den Wald bei Nacht genießen. Die Gruppe soll besonders auf den Blick in den Himmel/die Baumwipfel achten und sich auf die Geräusche konzentrieren. Schön ist es, wenn der Teamer anschließend mit der Gruppe noch über die Erfahrung spricht.
Vertrauensübung
Als Teil der Nachtwanderung ist es toll, wenn die Gruppe nochmals gegenseitig das Vertrauen der jeweils anderen spürt. Hierzu bietet sich beispielsweise Teufelskreis, blinde Schlange oder auch Pendel an. Je nach der verfügbaren Zeit und der Stimmung in der Gruppe können auch mehrere Vertrauensübungen durchgeführt werden.
Stein hören
Diese Übung sollte an einem sehr ruhigen Ort durchgeführt werden (am besten mitten im Wald). Ein Teilnehmender lässt irgendwo einen großen Stein auf den Boden fallen. Alle anderen Teilnehmenden sind im Wald verteilt und versuchen nun blind – nur auf Grundlage des Geräusches – möglichst nah an den Stein zu kommen. Wer dem Stein am nächsten ist, gewinnt die Runde.
Abschluss
Es bietet sich an, die Nachtwanderung an einem gemütlichen Platz zu machen. Optimalerweise stellt man Kerzen auf und legt ein paar Decken auf den Boden. Dann wird ein – zur aktuellen Gruppenthematik passendes Lied gespielt. Die Teilnehmenden dürfen sich noch einige Zeit ausruhen und den Song auf sich wirken lassen (Liedvorschlag: Zuhause von Fynn Kliemann).
„Nacht der Sinne“ – einfach eine tolle Idee. Klasse. Richtig fetzig.